Rückenschmerzen beim Atmen – Die geheime Verbindung & Lösungen
Hast Du schon einmal Rückenschmerzen beim Atmen gespürt? Vielleicht sogar das Gefühl gehabt, dass jeder Atemzug die Schmerzen verstärkt? Was zunächst wie ein ernsthaftes medizinisches Problem klingt, hat oft eine überraschend einfache Ursache: Deine Atmung selbst. Tatsächlich ist die Art und Weise, wie wir atmen, direkt mit der Gesundheit unserer Rückenmuskulatur verbunden.
Flache, falsche oder stressbedingte Atemmuster können Verspannungen auslösen, die sich über den gesamten Rumpf erstrecken – und genau hier liegen oft die Wurzeln für Rückenschmerzen, die beim Atmen auftreten. In diesem Artikel zeige ich Dir, warum Atmung und Rückenschmerzen so eng miteinander verbunden sind, wie Du typische Atemfehler erkennst und was Du tun kannst, um Schmerzen durch die richtige Atemtechnik zu lindern.
Bleib dran, denn die Lösung könnte einfacher sein, als Du denkst – sie liegt in Deinem nächsten Atemzug.
Warum Rückenschmerzen und Atmung zusammenhängen
Die Verbindung zwischen Atmung und Rückenschmerzen mag auf den ersten Blick nicht offensichtlich sein. Doch unsere Atembewegung beeinflusst die Muskulatur, die Wirbelsäule und sogar das Nervensystem. Um zu verstehen, warum falsches Atmen Rückenschmerzen auslösen kann, werfen wir einen Blick auf die biomechanischen und physiologischen Zusammenhänge.
1. Atmung und die Stabilität des Rumpfes
Das Zwerchfell ist nicht nur unser Hauptatemmuskel, sondern auch ein wichtiger Teil des sogenannten „Rumpfkorsetts“. Gemeinsam mit der Bauchmuskulatur, der Beckenbodenmuskulatur und den Rückenmuskeln stabilisiert es die Wirbelsäule.
- Problem: Bei flacher Atmung – also dann, wenn Du überwiegend die Brustmuskulatur nutzt und das Zwerchfell vernachlässigst – wird die Stabilität des Rumpfes reduziert. Das führt zu einer höheren Belastung der Rückenmuskulatur, die die Stabilität ausgleichen muss.
- Eine Studie im Journal of Orthopaedic & Sports Physical Therapy zeigt, dass eine gestörte Zwerchfellaktivität die Rumpfstabilität beeinträchtigen und Rückenschmerzen verstärken kann1.
2. Stress und flache Atmung
Stress beeinflusst unsere Atmung direkt: Wir atmen schneller und flacher, was den oberen Brustbereich belastet. Dieser Atemstil kann zu Verspannungen in der Hals-, Schulter- und Rückenmuskulatur führen.
- Warum das problematisch ist: Die Zwischenrippenmuskulatur (Interkostalmuskeln) und der obere Rücken werden überbeansprucht, da sie die Atembewegungen kompensieren. Diese Überbelastung führt häufig zu schmerzhaften Verspannungen.
- Laut einer Studie in der Zeitschrift Pain Research and Management gibt es eine direkte Verbindung zwischen chronischem Stress, falscher Atmung und muskulären Schmerzen2.
3. Fehlhaltungen durch Atemmuster
Die Atmung beeinflusst auch unsere Haltung. Flache Atmung in den oberen Brustbereich fördert Fehlhaltungen wie das Rundrücken-Syndrom (Hyperkyphose), das die Rückenmuskulatur zusätzlich belastet.
- Warum das passiert: Bei einer ineffizienten Atemtechnik verkürzen sich bestimmte Muskelgruppen, wie der Brustmuskel (Pectoralis), während andere überdehnt werden. Dies destabilisiert die Wirbelsäule und kann langfristig Schmerzen verstärken.
4. Der Teufelskreis von Schmerz und Atmung
Rückenschmerzen selbst beeinflussen die Atmung negativ: Viele Menschen neigen dazu, flacher zu atmen, um schmerzende Bereiche zu schonen. Dadurch wird jedoch die Muskulatur weiter geschwächt und der Schmerz verstärkt sich – ein Teufelskreis entsteht.
Unsere Atmung ist mehr als nur ein Werkzeug, um Sauerstoff aufzunehmen. Sie hat direkten Einfluss auf die Stabilität des Rückens und die Gesundheit der Wirbelsäule. Falsche Atemmuster, die durch Stress oder schlechte Gewohnheiten entstehen, können langfristig zu Rückenschmerzen führen – oder bestehende Beschwerden verschlimmern.
Ursachen von Rückenschmerzen beim Atmen
Stell Dir vor, Du bist mitten in einem stressigen Arbeitstag. Du hast so viel zu tun, dass Du gar nicht merkst, wie Du plötzlich flach und schnell atmest. Dein Brustkorb hebt und senkt sich kaum merklich, und die Verspannung im oberen Rücken wird immer unangenehmer. Plötzlich zieht es bei jedem Atemzug. Kommt Dir das bekannt vor?
Rückenschmerzen beim Atmen entstehen oft durch ein Zusammenspiel aus körperlichen und emotionalen Faktoren. Sie können sowohl von muskulären Verspannungen als auch von anatomischen oder mechanischen Problemen herrühren. Lass uns die häufigsten Ursachen Schritt für Schritt betrachten.
1. Verspannte Atemmuskulatur
Die Atemmuskulatur ist ständig im Einsatz. Doch Stress, Fehlatmung und mangelnde Bewegung können dazu führen, dass sie überlastet wird – insbesondere die Zwischenrippenmuskeln und der obere Rückenbereich.
- Warum das passiert: Eine flache Atmung, bei der das Zwerchfell kaum genutzt wird, belastet die Zwischenrippenmuskulatur. Diese kleinen Muskeln zwischen den Rippen verspannen sich und können bei jedem Atemzug schmerzhaft ziehen.
- Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Patient, damals, berichtete von stechenden Rückenschmerzen nach langen Tagen im Büro. Nach einer Analyse seines Atemmusters wurde klar, dass er fast ausschließlich in den oberen Brustkorb atmete. Mit gezielten Übungen konnten wir die Verspannungen lösen.
- Laut einer Studie in der Fachzeitschrift Respiratory Physiology & Neurobiology kann eine ineffiziente Atemmechanik zu einer Überbelastung der Atemhilfsmuskulatur führen, was wiederum Schmerzen auslöst3.
2. Blockaden im Bereich der Rippen oder Wirbelsäule
Hast Du jemals das Gefühl gehabt, dass ein bestimmter Bereich Deines Rückens „steif“ ist? Solche Blockaden können das Atmen erschweren und Schmerzen verursachen.
- Was passiert dabei: Wenn Rippen oder Wirbel leicht blockiert sind, wird die Beweglichkeit des Brustkorbs eingeschränkt. Jeder Atemzug zieht an diesen Strukturen und kann Schmerzen auslösen.
- Eine Geschichte, die das veranschaulicht: Eine Kundin von mir, die viel Auto fährt, klagte über Rückenschmerzen beim tiefen Einatmen. Die Ursache lag in einer blockierten Brustwirbelgelenkverbindung, die wir mit faszialem Training lösen konnten.
- Eine Übersichtsstudie im Journal of Manual & Manipulative Therapy betont, dass thorakale Dysfunktionen häufig mit schmerzhaftem Atmen einhergehen4.
3. Fehlhaltungen durch Stress und Alltag
Stress verändert unsere Körperhaltung: Die Schultern ziehen nach vorne, der Kopf sinkt nach unten, der obere Rücken wird rund. Diese sogenannte Schonhaltung ist Gift für die Wirbelsäule und den Atemapparat. Wie sieht es im Moment bei Dir aus? Bist Du aufrecht, sind Deine Schultern hinten?
- Warum das problematisch ist: Fehlhaltungen schränken die Beweglichkeit des Brustkorbs ein. Dies führt nicht nur zu einer ineffizienten Atmung, sondern auch zu muskulären Dysbalancen, die Rückenschmerzen fördern.
- Ein Beispiel: Eine vielbeschäftigte Führungskraft bemerkte, dass er beim Atmen oft Schmerzen in der Brustwirbelsäule spürte. Seine Haltung war so stark nach vorne gekrümmt, dass seine Rippen kaum Raum zur Bewegung hatten. Mit gezielten Haltungskorrekturen verbesserte sich nicht nur die Atmung, sondern auch die Rückengesundheit.
- Studien zeigen, dass Haltungskorrekturen Rückenschmerzen und Atemprobleme gleichzeitig lindern können5.
4. Psychosomatische Ursachen
Atmung ist eng mit unseren Emotionen verknüpft. Angst oder Panik können die Atmung flach und schnell machen – ein Zustand, der die Muskulatur belastet und Schmerzen verursachen kann.
- Wie das aussieht: Wenn wir gestresst oder ängstlich sind, atmen wir oft unbewusst so, als wären wir in einem „Fluchtmodus“. Das führt zu einer Überbeanspruchung der Atemhilfsmuskulatur, die oft mit Rückenschmerzen einhergeht.
- Ein Praxisbeispiel: Ein Kunde, der unter chronischem Stress stand, klagte über diffuse Rückenschmerzen. Durch Atemübungen und Stressmanagement konnten wir die Beschwerden deutlich reduzieren.
- Laut einer Studie im Journal of Psychosomatic Research stehen Atemmusterstörungen in direktem Zusammenhang mit stressbedingten Schmerzen, insbesondere im Rücken6.
Verstehen, woher die Schmerzen kommen
Ob muskuläre Verspannungen, Blockaden oder psychosomatische Faktoren – Rückenschmerzen beim Atmen können viele Ursachen haben. Wichtig ist, die individuellen Auslöser zu erkennen, um gezielt gegenzusteuern. Lass uns im nächsten Abschnitt herausfinden, ob Deine Atmung der Auslöser für Deine Rückenschmerzen ist.
Wie Du erkennst, ob Deine Atmung der Auslöser ist
Rückenschmerzen können viele Ursachen haben, aber wie kannst Du herausfinden, ob Deine Atmung tatsächlich eine Rolle spielt? Hier sind einige einfache Tests und typische Anzeichen, die Dir helfen können:
1. Der Selbsttest: Wo atmest Du hin?
Setz Dich aufrecht hin und leg eine Hand auf Deinen Bauch und die andere auf Deine Brust. Atme nun tief ein und aus. Spürst Du, dass sich hauptsächlich Deine Brust hebt, während der Bauch fast still bleibt? Das ist ein klares Zeichen dafür, dass Du „brustlastig“ atmest und Dein Zwerchfell nicht optimal einsetzt.
- Warum das wichtig ist: Wenn Dein Zwerchfell nicht aktiv arbeitet, übernehmen andere Muskeln – wie die Zwischenrippenmuskeln oder die Nackenmuskulatur – die Arbeit. Diese Überbeanspruchung kann Rückenschmerzen verursachen.
2. Typische Symptome einer Zwerchfell-Dysfunktion
Es gibt einige körperliche Hinweise, die darauf hindeuten, dass Deine Atemmuster möglicherweise Deine Rückenschmerzen auslösen7:
- Schmerzen oder Verspannungen im oberen Rücken, besonders zwischen den Schulterblättern.
- Ein Gefühl von „Enge“ oder „Steifheit“ im Brustkorb.
- Schwierigkeiten, tief einzuatmen, weil es unangenehm oder schmerzhaft ist.
- Ein sich verschärfender Schmerz bei körperlicher Anstrengung oder Stress.
- Flaches Liegen ist nur schwer möglich.
3. Beobachte Deinen Atem in Stresssituationen
Versuch, in einer stressigen Situation bewusst auf Deine Atmung zu achten. Atmest Du flach und schnell, ohne den Bauch zu bewegen? Viele Menschen rutschen in genau solche Atemmuster, wenn sie gestresst sind – und das ist eine der Hauptursachen für muskuläre Überlastung.
4. Professionelle Hilfe bei Atemanalyse
Falls Du unsicher bist, kann ein Atem-Coaching oder eine Analyse durch einen Experten helfen. Meine Rehapatienten waren überrascht, wie stark ihre Atemmuster ihre Rückengesundheit beeinflussten. Ein gezieltes Training kann helfen, Fehlmuster zu korrigieren und Schmerzen langfristig zu vermeiden.
Was sagt die Wissenschaft?
Studien belegen, dass eine ineffiziente Atemmechanik und chronische Verspannungen der Atemhilfsmuskulatur nicht nur Schmerzen verstärken, sondern auch die Beweglichkeit der Wirbelsäule einschränken können8.
Kurz gesagt:
Die Atmung ist ein oft übersehener Faktor bei Rückenschmerzen. Mit einfachen Tests und der Beobachtung Deines eigenen Atemverhaltens kannst Du herausfinden, ob Deine Rückenschmerzen auf eine Atemdysfunktion zurückzuführen sind – und den ersten Schritt zur Lösung machen.
Übungen und Techniken zur Verbesserung Deiner Atmung
Eine bewusste und effektive Atmung kann nicht nur Rückenschmerzen lindern, sondern auch Deine allgemeine Gesundheit und Leistungsfähigkeit verbessern. Hier zeige ich Dir einfache und praxiserprobte Übungen, die Du sofort umsetzen kannst.
1. Zwerchfell-Atmung (Bauchatmung aktivieren)
Die Zwerchfell-Atmung ist die Grundlage für eine entspannte und schmerzlindernde Atmung. Sie hilft, die Atemhilfsmuskulatur zu entlasten und die natürliche Bewegung des Brustkorbs zu fördern.
- So geht’s:
- Lege Dich flach auf den Rücken, Deine Beine sind angewinkelt.
- Platziere eine Hand auf Deinem Bauch und die andere auf Deiner Brust.
- Atme langsam durch die Nase ein und konzentriere Dich darauf, die Bauchdecke nach oben zu bewegen, während die Brust ruhig bleibt.
- Atme durch den Mund aus, dabei sinkt die Bauchdecke wieder ab.
- Tipp: Übe diese Technik 5-10 Minuten täglich, besonders vor dem Schlafengehen oder in stressigen Momenten.
- Wissenschaftlicher Hintergrund: Laut einer Studie aus dem Journal of Applied Physiology kann die Zwerchfell-Atmung nicht nur die Atemeffizienz verbessern, sondern auch Schmerzen durch muskuläre Entlastung verringern9.
2. „Brustkorb-Mobilisation“ für mehr Beweglichkeit
Ein steifer Brustkorb ist eine häufige Ursache für Rückenschmerzen beim Atmen. Diese Übung lockert die Wirbelsäule und fördert die Beweglichkeit der Rippen.
- So geht’s:
- Setze Dich aufrecht auf einen Stuhl. Deine Füße stehen fest auf dem Boden.
- Lege Deine Hände auf Deine Rippenbögen.
- Atme tief ein und spüre, wie sich Deine Rippen nach außen und leicht nach oben bewegen.
- Atme aus und spüre, wie sich Deine Rippen wieder zusammenziehen.
- Wiederhole dies 10-15 Mal und achte dabei auf eine gleichmäßige Atmung.
- Warum das hilft: Die Übung fördert die natürliche Bewegung des Brustkorbs und reduziert Verspannungen in der Zwischenrippenmuskulatur.
3. Cat-Cow-Stretch zur Entlastung der Wirbelsäule
Diese bekannte Yoga-Übung kombiniert Atemkontrolle mit Mobilisation der Wirbelsäule – perfekt, um Rückenschmerzen zu lindern.
- So geht’s:
- Gehe in den Vierfüßlerstand, Deine Hände sind unter den Schultern, die Knie unter den Hüften.
- Atme ein und mache ein Hohlkreuz, indem Du Deinen Kopf und Dein Steißbein nach oben ziehst (Cow).
- Atme aus und mach einen Rundrücken, ziehe dabei Dein Kinn zur Brust und das Becken nach vorne (Cat).
- Wiederhole die Bewegung langsam im Atemrhythmus für 1-2 Minuten.
- Warum das hilft: Diese Übung lockert die Rückenmuskulatur, verbessert die Beweglichkeit der Wirbelsäule und fördert die Koordination von Atmung und Bewegung.
4. „Lippenbremse“ für Entspannung und Atemkontrolle
Die Lippenbremse ist eine einfache Technik, um die Atemfrequenz zu verlangsamen und Verspannungen in der Atemmuskulatur zu lösen.
- So geht’s:
- Atme langsam und tief durch die Nase ein.
- Forme Deine Lippen, als würdest Du pfeifen, und lasse die Luft langsam und gleichmäßig durch die Lippen strömen.
- Wiederhole dies für 2-3 Minuten, besonders bei akutem Stress oder Atembeschwerden.
- Studien zeigen, dass die Lippenbremse die Atemarbeit reduziert und Verspannungen in der Brustwirbelsäule lindern kann10.
5. Dehnung der Zwischenrippenmuskulatur
Gezielte Dehnübungen lösen Verkürzungen und machen die Atmung angenehmer.
- So geht’s:
- Stelle Dich aufrecht hin und verschränke Deine Hände über dem Kopf.
- Neige Deinen Oberkörper langsam zur rechten Seite, während Du tief einatmest.
- Halte die Position 10 Sekunden und atme dabei gleichmäßig weiter.
- Wechsle zur linken Seite und wiederhole 3-5 Mal pro Seite.
- Warum das hilft: Diese Übung löst Verspannungen in den Rippenmuskeln und verbessert die Beweglichkeit.
Mach den ersten Schritt
Mit diesen Übungen kannst Du Deine Atmung bewusster steuern und Rückenschmerzen effektiv lindern. Du wirst schnell spüren, wie sich Dein Rücken freier anfühlt und das Atmen angenehmer wird. Im nächsten Abschnitt erkläre ich, wie Du diese Techniken in Deinen Alltag integrieren kannst, um langfristig schmerzfrei zu bleiben.
Wie Du die Atemtechniken in Deinen Alltag integrierst
Die besten Übungen helfen Dir nur, wenn Du sie regelmäßig machst und in Deinen Alltag einbindest. Keine Sorge, Du musst dafür keine Stunden einplanen. Mit kleinen Veränderungen und Gewohnheiten kannst Du nachhaltig für einen schmerzfreien Rücken sorgen.
1. Beginne Deinen Tag mit bewusster Atmung
- Tägliches Ritual: Starte Deinen Morgen mit der Zwerchfell-Atmung. Nimm Dir direkt nach dem Aufstehen 5 Minuten Zeit, um Deinen Atem zu spüren und die Bauchatmung zu üben.
- Vorteil: Ein bewusster Start in den Tag entspannt Deine Muskulatur und reduziert Verspannungen, bevor sie überhaupt entstehen.
2. Achte auf Deinen Atem während der Arbeit
- Trigger nutzen: Verwandle alltägliche Situationen in kleine Atempausen, z.B. wenn Du zur Toilette gehst. Besser gesagt, nachdem Du Dich auf Toilette erleichtert hast. Danach lässt sich immer entspannt durchatmen. Oder Du stellst einen Timer, der Dich alle zwei Stunden daran erinnert, kurz bewusst durchzuatmen.
- Übung: Nutze die Lippenbremse, um Stress abzubauen, oder führe die Brustkorb-Mobilisation in der Mittagspause durch.
- Warum das wichtig ist: Gerade in stressigen Momenten rutschen wir in eine flache Brustatmung – die Ursache vieler Rückenprobleme. Bewusste Pausen helfen Dir, gegenzusteuern.
3. Integriere Atemtechniken in Dein Training
- Während des Sports: Kombiniere die Cat-Cow-Bewegung mit der Zwerchfell-Atmung, um die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu fördern.
- Nach dem Sport: Schließe Dein Training mit 5 Minuten Lippenbremse oder einer Entspannungsatmung ab. Das senkt den Stresspegel und entspannt Deine Atemhilfsmuskulatur.
4. Nutze Atempausen in stressigen Momenten
- Technik: Wenn Du merkst, dass Du gestresst bist, atme 4 Sekunden ein, halte den Atem 4 Sekunden und atme dann 6 Sekunden aus. Diese sogenannte 4-4-6-Technik senkt den Puls und entspannt Deinen Körper.
- Alltagstipp: Nutze diese Technik in Meetings, im Stau oder vor einem wichtigen Termin.
5. Achte auf Deine Haltung bei längeren Sitzphasen
- Warum Haltung zählt: Deine Atemqualität hängt eng mit Deiner Körperhaltung zusammen. Bei langem Sitzen solltest Du auf eine aufrechte Haltung achten, damit Deine Lunge und Dein Zwerchfell optimal arbeiten können.
- Hilfsmittel: Ergonomische Stühle oder Sitzkissen können dabei helfen, Deinen Rücken zu entlasten und die Atmung zu fördern.
6. Setze Dir feste Zeitfenster
- Planung: Trage Dir feste Zeitfenster in Deinen Kalender ein – selbst 5 Minuten reichen aus.
- Motivation: Beginne mit kleinen Schritten, aber bleibe dran. Es ist besser, täglich wenig zu tun, als nur einmal pro Woche viel.
Langfristige Vorteile spüren
Je öfter Du Deine Atmung bewusst steuerst und die Techniken anwendest, desto mehr wirst Du die positiven Effekte spüren: weniger Rückenschmerzen, mehr Energie und eine verbesserte Körperwahrnehmung. Atmung ist wie ein Muskel – je mehr Du sie trainierst, desto effizienter wird sie.
Wann Du einen Experten aufsuchen solltest
Auch wenn Atemübungen und bewusste Veränderungen im Alltag oft erstaunlich wirksam sind, gibt es Fälle, in denen Du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen solltest. Rückenschmerzen, die mit Atembeschwerden einhergehen, können auf ernstere Probleme hinweisen, die eine gezielte Behandlung erfordern.
1. Wenn die Schmerzen plötzlich und stark auftreten
- Warnsignale: Treten Deine Rückenschmerzen beim Atmen plötzlich, heftig und ohne erkennbare Ursache auf, könnte dies auf eine ernsthafte Erkrankung wie eine Rippenfellentzündung (Pleuritis) oder sogar einen Herzinfarkt hindeuten. In diesem Fall solltest Du sofort einen Arzt konsultieren.
- Laut der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin sind Atemabhängige Schmerzen oft ein Zeichen für Lungenerkrankungen oder Verletzungen im Brustbereich.
2. Wenn die Schmerzen länger als 2 Wochen anhalten
- Warum das wichtig ist: Chronische Schmerzen, die sich trotz gezielter Übungen nicht verbessern, könnten auf muskuläre Dysbalancen, eine Fehlfunktion des Zwerchfells oder gar strukturelle Probleme in der Wirbelsäule hinweisen.
- Empfehlung: Ein spezialisierter Physiotherapeut, Osteopath oder Sporttherapeut kann hier gezielt helfen.
3. Wenn Du Atemnot oder Schwindel verspürst
- Gefahr: Atemnot in Verbindung mit Rückenschmerzen könnte auf ein Problem im Herz-Kreislauf-System oder eine Einschränkung der Lungenfunktion hinweisen.
- Tipp: Verzögere hier keine Abklärung – eine genaue Diagnose ist entscheidend.
4. Wenn Bewegungen Deine Schmerzen verschlimmern
- Beobachte: Sollten Bewegungen wie Drehen oder Strecken die Schmerzen verstärken, könnte eine Fehlstellung oder ein Bandscheibenproblem vorliegen.
- Was hilft: Erfahrene Orthopäden, Physiotherapeuten oder Sporttherapeuten können durch eine gezielte Analyse Ursachen aufdecken und Therapieansätze bieten.
Vertraue auf professionelle Unterstützung
Du musst nicht alles allein lösen. Manchmal reicht ein geschulter Blick, um komplexe Zusammenhänge zu erkennen und Dir den richtigen Weg zu zeigen. Als Experte im Bereich Rückenschmerzen unterstütze ich Dich gerne auf Deinem Weg zu einem schmerzfreien Leben.
Fazit: Deine Atmung als Schlüssel zu einem gesunden Rücken
Rückenschmerzen beim Atmen sind ein oft übersehenes, aber weit verbreitetes Problem. Wie Du jetzt weißt, können sie durch eine falsche Atmung, Verspannungen oder Dysbalancen verursacht werden – aber es gibt Lösungen! Mit den richtigen Atemtechniken, einer bewussten Haltung und kleinen Alltagsanpassungen kannst Du viel für Deine Gesundheit tun und langfristig schmerzfrei werden.
Manchmal braucht es jedoch mehr als Eigeninitiative: Einen erfahrenen Experten, der die Ursachen genau analysiert und Dich auf dem Weg zu einem schmerzfreien Leben begleitet.
Hol Dir professionelle Unterstützung für Deinen Rücken
Stell Dir vor, wie es wäre, jeden Atemzug wieder frei und ohne Schmerzen genießen zu können. Mit meinem individuellen Personal Training, das speziell auf Menschen mit Rückenschmerzen ausgerichtet ist, helfe ich Dir, genau dieses Ziel zu erreichen. Gemeinsam analysieren wir die Ursachen, verbessern Deine Atmung und sorgen dafür, dass Deine Rückenschmerzen endlich der Vergangenheit angehören.
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Quellen
- Hodges et al., 2005 ↩︎
- Grossman et al., 2013 ↩︎
- Tzelepis et al., 2016 ↩︎
- Fernández-de-Las-Peñas et al., 2015 ↩︎
- European Spine Journal, O’Sullivan et al., 2012 ↩︎
- Van Diest et al., 2005 ↩︎
- https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0042-106694.pdf ↩︎
- Journal of Bodywork and Movement Therapies, Gosselink et al., 2010 ↩︎
- Hudson et al., 2011 ↩︎
- Chest Journal, Cahalin et al., 2002 ↩︎